Richemont launcht digitale Uhrenmarke für Millenials

So sehen die Zeitmesser der neuen Uhrenmarke Baume aus.

So sehen die Zeitmesser der neuen Uhrenmarke Baume aus.

Die Luxusuhrenbranche muss sich neu erfinden. Um bei der nächsten Generation zu punkten, sind auch die richtigen Marketing- und Vertriebsstrategien gefragt. Richemont launcht daher heute die neue Uhrenmarke Baume.


Luxusuhrenmarken haben erkannt, dass sie ihre Strategien ändern müssen um heutzutage noch am Markt zu bestehen und die neue Generation zu locken. Denn die ticken völlig anders. Millennials: Sie sind jünger als Mitte 30, Lifestyle- und luxusinteressiert, digitalaffin und mindestens 18 Stunden am Tag online. Sie vertrauen Social-Media-Kontakten oder Influencern. Und wenn ein Millennial etwas kaufen will, muss es vor allem sofort verfügbar sein.

Für diese Zielgruppe lanciert der Luxusgüterkonzern Richemont heute weltweit eine neue Uhrenmarke: „Baume ist eine zu 100 % digitale neue Marke”, erklärt CEO Alain Zimmermann. Er leitet zugleich die Traditionsmarke Baume & Mercier. Ab 1. Juni übernimmt er den Posten des E-Commerce Direktors aller Uhrenmarken bei Richemont, darunter A. Lange & Söhne, IWC und Jaeger-LeCoultre, den Georges Kern 2017 verließ, um neuer Breitling-CEO zu werden.

Mit Baume möchte man “Unisex-Uhren für eine bessere Zukunft kreieren”. Besonders wichtig ist Zimmermann, dass die Uhren aus “nachhaltig gewonnenen, recycelten und uprecycelten Materialien bestehen” und sich aus über 2.000 Designvarianten konfigurieren lassen. Zunächst kommt Baume mit zwei Kollektionen: die mattschwarze „Iconic Series“ mit Automatikwerk und die „Custom Timepiece Series“ in den Gehäusegrößen 35 + 41 mm. Hier stehen drei Quarzwerke zur Auswahl: das Basismodell mit Datum, eines mit zusätzlicher Wochentagsanzeige und das Dritte mit einer Mondphase. Die Kaliber stammen von Ronda aus der Schweiz und von Miyota aus Japan, zusammengefügt werden die globalisierten Zeitmesser in den Niederlanden.

Von Smartwatch oder Connected also keine Spur. Laut Zimmermann möchte die Zielgruppe kein zweites Gadget, auf dem quasi das Gleiche wie auf Smartphones stattfindet. „Sie mögen klassische Uhren im coolen Retro-Stil“ und die Möglichkeit, den Look mit austauschbaren Armbändern zu ändern. Außerdem sind die Käufer es leid, dass Gadgets und Connected Watches nach zwei Jahren technisch veraltet sind.

Um die Vorlieben der Millennials zu erkunden, stellte Zimmermann vor etwas über einem Jahr ein 15-köpfiges Projektteam zusammen. Erfahrene Profis von Baume & Mercier zählen dazu, ebenso Kreative unter 30 Jahren. Am meisten überrascht den CEO, wie beharrlich das junge Team darauf achtet, „etwas mit sozialem Charakter und Nachhaltigkeit für die Zukunft zu kreieren – für sie müssen neue Produkte einen ehrlichen Sinn ergeben“. Nicht nur die Gehäuse bestehen aus recyceltem Stahl oder Aluminium und die Verpackung aus Altpapier, auch die Armbänder sind aus wiederverwertetem Kork, PET, Baumwolle und Leinen. Leder war Tabu, um den veganen Zeitgeist voll und ganz zu erfüllen. Fairness heißt es auch bei den Preisen: mit 490 Euro beginnt die Basisversion mit Quarzwerk, etwa 1.000 Euro kostet das Automatikmodell. Die Zeitmesser sind ausschließlich im Baume eigenen E-Shop zu haben, auch nicht bei Yoox Net-A-Porter, dem Shopping-Portal des Richemont Konzerns (Quelle: manager-magazin.de).

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